Zusammenhalt

Herausforderungen

Die soziale Stadt braucht Zusammenhalt

Für eine soziale Stadt wie Wien ist Zusammenhalt essenziell. Im Positiven ist er ein wesentlicher Teil der Lebensqualität. Er ist ein Teil dessen, was Gesellschaft, vom zufälligen Nebeneinander-Leben unterscheidet. Der Zusammenhalt kann in herausfordernden Situationen auch das leisten, wozu ein Sozialsystem nicht im Stande ist. Wo die Bürokratie skalierbare Lösungen nach gleichen Regeln für alle braucht, um funktionieren zu können, können Menschen füreinander individuelle Lösungen für individuelle Herausforderungen finden, sofern sie denn wollen.

Die Gegner_innen des Zusammenhalts

In einer Gesellschaft, in der Profit und Macht wirkmächtige Motivatoren sind, gibt es aber immer auch Menschen, Organisationen und Strukturen, denen Hass, Neid und Missgunst wichtiger ist als Zusammenhalt. Immer wieder zeigt die Analyse von Wahlmotiven, dass das Gemeinwohl bei der Entscheidung mancher Wähler_innen keine Rolle spielt, sondern lediglich: “Was habe ich davon? Was bekomme ich?” Das tangiert die Grundfrage, wie das Interesse am Gemeinwohl entstehen kann. Politische Parteien säen Angst und Unsicherheit, weil sie sich mehr Stimmen erhoffen, wenn sie danach mehr Sicherheit fordern. Auch Boulevard Medien nutzen Angstmache genauso wie Berichte über angebliche Skandale, um ihre Reichweite nach oben zu treiben. Oder sie produzieren Skandale und Klischees in sogenannten Reality-Soaps gleich selbst.

Die österreichische Gesellschaft zwischen Zusammenhalt und Diskriminierung

Obwohl die sozialistische Solidarität und die christlich-konservative Fürsorge jahrzehntelang die Moralvorstellungen in Österreich geprägt haben, haben Rassismus, Sexismus, Ableismus etc. einen konstanten Platz im Mainstream unserer Gesellschaft. Die politische Theoretikerin Hannah Arendt hat so deutlich wie kaum jemand nach ihr herausgearbeitet, wie diese Unterscheidung zwischen wertvolleren und wertloseren Menschen den Zusammenhalt untergräbt und Diskriminierung legitimiert. Wir müssen also auch in Zukunft konsequent am Zusammenhalt arbeiten, um ihn uns zu behalten.

 

Wichtigste Hebel

Die Menschlichkeit des Gegenübers wiedererkennen

In der Diskussion während des Dialograums zur Zukunft der sozialen Stadt, sind die Expert_innen schnell an den Punkt gestoßen, dass wir, um Zusammenhalt zu stärken und aufzubauen, ganz an der Basis beginnen müssen. Das meint in diesem Zusammenhang sowohl das Gegenüber als Mensch und in seiner Menschlichkeit zu erkennen, als auch sich selbst wieder auf zwischenmenschliche Gefühle einzulassen. Denn wenn die Personen, denen wir tagtäglich begegnen aus dem Nebel der Anonymität heraustreten und zu konkreten Menschen, mit Namen, Geschichten und Gefühlen werden, wollen wir sie zumindest nicht leiden sehen. Wenn uns Menschen dann sogar sympathisch sind, helfen wir einander vielleicht bei der einen oder anderen Gelegenheit und es kann Zusammenhalt entstehen.

Raum für Begegnung als Chance für das Kennenlernen

In der Diskussion während des Dialograums zur Zukunft der sozialen Stadt sind Begriffe wie „Liebe“, „Respekt“ oder „Neugier“ gefallen. Dafür braucht es Gelegenheiten zur Begegnung. Wie so oft, bietet sich auch hier das Grätzel des Wohn- oder Arbeitsortes an, da wir hier regelmäßig einen großen Teil unserer Zeit verbringen. Erfolgsfaktoren können eine hohe soziale und kulturelle Durchmischung, konsumfreie Räume und sozialarbeiterisch begleitete oder initiierte Möglichkeiten zum gegenseitigen Kennenlernen sein. Derartige Maßnahmen sind nur scheinbar klein: In der Realität breiten sich einzelne positive und produktive Beziehungen in der Nachbarschaft oft sehr schnell auf andere Menschen, das Grätzl und viele Lebensbereiche aus, indem ein Netzwerk entsteht. Die Erfahrungen der Expert_innen zeigen, dass sich durch die aktive Einbindung von Kindern und ihrer Unvoreingenommenheit, oft Türen öffnen, wo davor noch unsichtbare Mauern die Menschen voneinander getrennt haben.

 

Schutz und Chancen für vulnerable Gruppen

Für besonders vulnerable Gruppen sollte es daneben auch in Zukunft explizite Schutzräume geben. Hier braucht es gezielte Konzepte, um den Nutzer*innen sowohl einen Zugang zur Gesellschaft zu ermöglichen und sie gleichzeitig so gut es geht vor möglichen Risiken zu schützen. Auch hier drängt sich eine Parallele zu Kindern auf. Auch sie brauchen einen sicheren Hafen, von dem aus sie die Welt erkunden und einen eigenen Umgang mit ihr finden können.

Öffentlichkeitswirksame Arbeit gegen gesellschaftliche Diskriminierung

Auf Überregionaler Ebene braucht es öffentlichkeitswirksame Maßnahmen, um der Diskriminierung und Entmenschlichung bestimmter Bevölkerungsgruppen entgegenzutreten. Hier sind sowohl die Politik als auch die Zivilgesellschaft gefordert, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen.

Aktuelle DWS-Projekte

GeKo Pass und Mappe

Die Abkürzung „GeKo“ steht für Gesundheit und Kommunikation. Der GeKo-Wien Pass und die GeKo-Wien Mappe sind Hilfsmittel, in denen strukturiert und prägnant Informationen zur Person, zu ihren Kompetenzen, Bedürfnissen, Verhaltensweisen und zu ihrer Kommunikation sowie wichtige …

Unser Arbeitsprogramm 2025

Vorstellung durch unser Team: Herzlich willkommen zu unserem aktuellen Arbeitsprogramm. Öffnen Sie die folgende Grafik und erhalten Sie zu jedem Thema einen kurzen Einblick von unseren Expert_innen im Dachverband. Einfach auf den jeweiligen Arbeitsbereich klicken, …

Unser Arbeitsprogramm 2024

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