Zusammenhalt ist ein voraussetzungsreicher Zustand in einer Sozialen Stadt. Eine davon ist ein Mindestmaß an Identifikation mit der Wohnumgebung/dem Grätzl und der Stadt und damit verbunden die Bereitschaft, auf diese positiv zu wirken. Das Gefühl der Selbstwirksamkeit wiederum entsteht, wenn Menschen individuell oder in Strukturen und Gemeinschaften Gestaltungsmöglichkeiten haben. Zukunftsträchtig sind international insbesondere Ansätze, die Menschen in ihren Interessen und Vorlieben zusammenbringen und der beliebigen „Ethnisierung“ aller Themen etwas entgegensetzen.
Beispiele dafür wären die Einbindung Stigmatisierter und Neuankommender in diverse zivilgesellschaftliche bis hin zu freizeitgestaltende Vereine, politische Gruppen und Parteien oder Berufsgruppen. Zusammenhalt braucht auch Platz und Akzeptanz für parallele Lebenswelten, die allerdings bis zu einem gewissen Grad bekannt und begreifbar sein müssen. Während es sinnvollerweise Aufgabe von organisierten herkunftsbasierten, religiösen, politischen und allen anderen Gruppen ist, transparent zu agieren, obliegt es der Gesamtgesellschaft, die permanente Abwertung diverser Bevölkerungsgruppen aktiv zu bekämpfen. Die Stadt muss bereit sein, gesellschaftliche Konflikte in einem offenen Diskurs zu bewältigen und für ihre Ideale einzustehen. Digitale Parallelwelten können dabei mehrfach kontraproduktiv wirken, indem sie u.a. die Homogenität von Gruppen fördern, Aktivitäten im öffentlichen Raum weniger attraktiv machen und ein Gefühl von Bedeutung und Zugehörigkeit suggerieren, das mit der Realität kollidiert.