Programm Dialograum Zukunft soziale Stadt
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Als Teilnehmer_in des Dialograums Zukunft Soziale Stadt, am 30.1.2025, können Sie sich hier für die Diskursräume anmelden. In einem Slot am Vormittag und einem am Nachmittag wird es die Möglichkeit zum Austausch in kleineren Gruppen und zu den Zukunftsfeldern, die im bisherigen Prozess identifiziert wurden, geben. Folgende Diskursräume stehen zur Auswahl (Eine inhaltliche Beschreibung finden Sie weiter unten auf dieser Seite):
Chancengerechtigkeit umfasst einen gerechten und faireren Zugang zu Ressourcen und gesellschaftlichen Systemen (wie Sozial- und Gesundheitsleistungen, Bildung, Arbeit und Wohnen). Menschen machen in ihrem Lebenslauf unterschiedliche Ausschluss- und Diskriminierungserfahrungen, welche sich auf ihre Lebensgestaltung und Selbstbestimmungsmöglichkeiten auswirken. Dabei spielen Anerkennung und Zugehörigkeitsgefühl eine wichtige Rolle.
Leitfrage:
Host: Caroline Nik Nafs
Impulsgeber*in: Katharina Mader
Im Idealfall gemeinsam zu denken mit Solidarität und Mitbestimmung (als Gegenpole zu Selbstbestimmung als Egoismus). Selbstbestimmung umfasst die Fähigkeit Entscheidungen über das eigene Leben bzw. die eigene Lebensplanung zu treffen. Hierzu benötigen Menschen Strukturen und Rahmenbedingungen, die ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Diese sind nicht immer gegeben. Die Bereiche Wohnen, Arbeit sowie Gesundheit sind zentrale Elemente, für die nicht nur die entsprechenden Angebote, sondern auch die passenden Informationen zur Verfügung gestellt werden müssen.
Leitfrage:
Host: Natalia Postek
Impulsgeber*in: Petra Plicka
Die Soziale Stadt ist der Aufgabe durchaus gewachsen, Menschen in einer komplexen Welt Orientierung und Perspektive zu geben. Vor dem Hintergrund vieler internationaler und nationaler Konflikte und Spaltungen und im Sinne des Zusammenhalts, der Weiterentwicklung und der Sicherheit in Wien ist sie gut beraten, dieser Herausforderung auch auf der Ebene des Individuums und der Gruppe gestaltend zu begegnen. Viele Menschen sind überwältigt von der Flut an negativen Informationen generell und aus div. Bubbles, dem Wandel gesellschaftlicher Normen und ihrer eigenen Lebenssituation. Einsamkeit, Isolation, reale Ausschluss (-Mechanismen) und Perspektivlosigkeit bergen zahlreiche Gefahren, während Zusammenhalt und Teilhabe dazu führen, dass Menschen ihren Beitrag zu einem gelingenden Gemeinwesen leisten wollen. Diesem Zusammenhang muss die Soziale Stadt Rechnung tragen und eine Idee entwickeln, wie sie Menschen Orientierung und Perspektive geben und damit auch ein Gemeinschaftsgefühl nachhaltig fördern kann.
In Zeiten multipler Krisen und den Dynamiken der VUCA-Welt braucht es Resilienz auf allen Ebenen. Der Effizienzdruck vernichtet Redundanzen, Reserven und verkürzt wertvolle Prozesse. All das ist in Krisen aber überlebensnotwendig. Fällt ein System aus, sollte ein anderes einspringen können. Reserven müssen das Notwenigste abdecken, bis alternative Versorgungsmöglichkeiten gefunden werden können. Alle Ebenen müssen die notwendigen Kompetenzen haben, um ihre Abläufe selbst gestalten zu können, wenn die darüberliegenden Ebenen überlastet werden. Resilienz muss dabei auf allen Ebenen, vom Individuum bis zur Stadt und darüber hinaus durchdacht werden.
Leitfragen:
Host: Sonja Regen
Impulsgeber*in: Thomas Adrian
Zugang zu Informationen, Gesundheits- und Sozialleistungen (finanzielle Leistungen, Sachleistungen), (leistbares) Wohnen, Bildung. Hürden: Fragmentierung in der Finanzierung, Förderkriterien und Zuständigkeiten. Einerseits werden Personen aufgrund von ihren demographischen Merkmalen (Alter, Herkunftsland, Geschlecht, …) oder aufenthaltsrechtlichen Status ein- oder ausgeschlossen. Bei den Personen, die grundsätzlich Anspruch hätten, kann es an Informationen fehlen oder Angebote sind zu hochschwellig (zB bei psych. Erkrankung, fehlenden Sprachkenntnissen). Die Übergänge sind zum Teil abrupt und unkoordiniert, geben Raum für Brüche und Informationsdefizite und sind eine strukturelle Thematik.
Die Zusammenarbeit innerhalb der verschiedenen Bereiche der Daseinsvorsorge in Wien kann noch deutlich verbessert werden. Aktuell fließen auf Ebene der Organisationen, der Mitarbeiter_innen und der Klient_innen viele Ressourcen in aufwendige Recherchen, das Beheben von Fehlern, das Überbrücken von Schnittstellen und die Schaffung von Einzelfalllösungen. Teil des Problems sind dabei Förderstrukturen, die nicht auf die Vielschichtigkeit des Daseins und der Bedarfe eingestellt sind. Aber auch zwischen sozialen Organisationen im gleichen oder in verwandten Arbeitsbereichen können bestehende Vernetzungsformen im Sinne der Effizienz und des Wissenstransfers neu gedacht werden.
Leitfragen:
Host: Birgit Matzinger
Impulsgeber*in: Gudrun Steinmann
Wir bearbeiten zum einen die Frage der Verantwortung, der Aufgaben, der Entwicklung und der Intentionen von Medien im Zusammenhang mit sozialen Themen, vorzugsweise vulnerabler Gruppen.
Zum anderen wollen wir darüber reden, dass der reale physische aber auch digitale Freiraum von Menschen zumeist ein Abbild ihrer Freiräume in der Gesellschaft und ihren Diskursen ist: Menschen, die wenig Einkommen und Wohnraum haben, verfügen auch über wenig Ressourcen, sich persönlich – in ihrem Freiraum, nach ihren Vorstellungen – zu entwickeln. Zudem sind sie auch im öffentlichen Raum wenig willkommen, ihr Radius ist schon allein durch ihr Einkommen begrenzt. Die gleichen Personen sind auch weitgehend ausgeschlossen von öffentlichen Diskursen, d.h. ihre Anliegen und Ideen werden nicht gesehen und/oder nicht als relevant akzeptiert. Alle diese Formen des Ausschlusses, der Ungleichheit, stellen ein reales gesellschaftliches und demokratiepolitisches Problem dar.
Leitfragen:
Host: Stefan Tacha
Impulsgeber*in: Saya Ahmad
Soziale Sicherheit umfasst eine staatlich organisierte ganzheitliche (finanzielle, gesundheitliche und soziale) Absicherung durch finanzielle Leistungen, Sachleistungen, das soziale Netz und das Hilfssystem; Aufgrund der starken Verknüpfung der unterschiedlichen Bereiche ist nur eine ganzheitliche Betrachtung sinnvoll; Das Sozialsystem muss damit das individuelle Risiko abfedern können und eine Grundlage bieten, Selbstbestimmtheit (wieder) zu ermöglichen.
Leitfragen:
Host: Birgit Matzinger
Impulsgeber*in: Agnes Berlakovich
In den kommenden Jahrzehnten wird sich die Zahl an alten Menschen in Österreich sowohl absolut als auch relativ zu jüngeren Menschen stark erhöhen. Der Anteil, der über 80-Jährigen an der Gesamtbevölkerung wird sich bis 2050 fast verdoppeln. Die Daten der Bevölkerungsprognose zeigen, dass die Zunahme in den Jahren zwischen 2035 und 2050 noch stärker als in den Jahren davor ausfallen wird.
Leitfragen:
Host: Doris Stelzhammer
Impulsgeber*in: Andreas Diensthuber
Wir gehen von einem Verständnis von Demokratie als breites Verständnis – von der Entscheidung in der Gruppe bis zu Komplexen Politischen (Meta) Prozessen aus. Sowie als Prozesse, die über Abstimmen hinausgehen und mehr als ein gemeinschaftlicher Aushandlungsprozess sind. Dabei benötigt Partizipation immer jemanden der sich dafür verantwortlich fühlt, die Befähigung, um partizipieren zu können und entsprechende Ressourcen, die dafür geschaffen werden. Gleichzeitig ist es wichtig mitzudenken, dass Partizipation da hergestellt werden soll wo möglich und nötig und klare Zielsetzungen und Entscheidungskompetenzen notwendig sind. Dabei ist die eigene Betroffenheit zentral. Auch repräsentative Demokratie als eine Möglichkeit der Partizipation und muss hierbei Berücksichtigung finden.
Leitfrage:
Host: Natalia Postek
Impulsgeber*in: Marc Diebäcker
Zusammenhalt ist ein voraussetzungsreicher Zustand in einer Sozialen Stadt. Eine davon ist ein Mindestmaß an Identifikation mit der Wohnumgebung/dem Grätzl und der Stadt und damit verbunden die Bereitschaft, auf diese positiv zu wirken. Das Gefühl der Selbstwirksamkeit wiederum entsteht, wenn Menschen individuell oder in Strukturen und Gemeinschaften Gestaltungsmöglichkeiten haben. Zukunftsträchtig sind international insb. Ansätze, die Menschen in ihren Interessen und Vorlieben zusammenbringen und der beliebigen „Ethnisierung“ aller Themen etwas entgegensetzen. Zusammenhalt braucht auch Platz und Akzeptanz für parallele Lebenswelten, die allerdings bis zu einem gewissen Grad bekannt und begreifbar sein müssen. Während es sinnvollerweise Aufgabe von organisierten Gruppen ist, transparent zu agieren, obliegt es der Gesamtgesellschaft, die permanente Abwertung diverser Bevölkerungsgruppen aktiv zu bekämpfen. Die Stadt muss bereit sein, gesellschaftliche Konflikte in einem offenen Diskurs zu bewältigen und für ihre Ideale einzustehen. Die digitalen Parallelwelten wirken dabei mehrfach kontraproduktiv, indem sie u.a. die Homogenität von Gruppen fördern, Aktivitäten im öffentlichen Raum weniger attraktiv machen und ein Gefühl von Bedeutung und Zugehörigkeit suggerieren, das mit der Realität kollidiert.
Leitfragen:
Host: Caroline Nik Nafs
Impulsgeber*in: Daniel Landau
Ressourcen sind Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten oder Hilfsmittel, die es ermöglichen bzw. dazu beitragen das angestrebte Ziele erreicht werden. Persönliche, soziale und strukturelle Mittel und Möglichkeiten, die bei der Bewältigung von Lebenssituationen und Problemen helfen. Wer über mehr Ressourcen verfügt, ist üblicherweise auch in der Lage, Herausforderungen besser zu bewältigen. Im Kontext der Sozialwirtschaft bedeutet dies, dass wir unser Augenmerk auf gesellschaftliches Zusammenleben, politische Entscheidungen, Wirtschaft und das Klima (Nachhaltigkeit) legen, um gemeinsam mit den vorhandenen Ressourcen konstruktive Lösungen zu erzielen.
Leitfrage:
Host: Nathalie Hysek-Novotny
Impulsgeber*in: Richard Gauss