
Welche Themenschwerpunkte bearbeiten Sie im Dachverband?
Gemeinsam mit unseren Fachexpert_innen gestalten Stefan Tacha und ich im DWS-Prozess-Hub die mehrjährigen Prozesse des Dachverbands. Das bedeutet, wir versuchen Synergien zwischen den Bereichen zu stärken. Wir bringen unsere Expertise ein, wie beispielsweise agile Methoden oder ein New Work Mindset die Verbandsarbeit sinnvoll ergänzen und neue Lösungsansätze anstoßen können. Und wir achten darauf, dass wir nicht nur unsere Ziele erfolgreich erreichen, sondern uns darüber hinaus, durch die Erfahrungen am Weg dorthin, kontinuierlich als Organisation weiterentwickeln.
Was ist die wichtigste Herausforderung für die Zukunft des Dachverbands?
In Zeiten multipler Krisen trägt die Wiener Sozialwirtschaft eine besonders große Verantwortung. Gleichzeitig sind die Ressourcen der Organisationen knapp und die Arbeitsbedingungen erschwert. In diesem Spannungsfeld sind die Kommunikations- und Vernetzungsangebote des Dachverbands von zentraler Bedeutung. Es ist wichtig, dass wir weiterhin konstruktive Räume für Austausch und Lösungsfindung gestalten – und zwar auf unterschiedlichen Flughöhen: einerseits zielgerichtet und fokussiert zu den drängenden Herausforderungen in den Krisen; andererseits visionär und zukunftsorientiert, mit Blick über den Tellerrand und innovativer Lösungsfindung “outside the box”.
Was hat sich seit Ihrem ersten Arbeitstag im Dachverband bis heute verändert?
Mein erster Arbeitstag war im Frühjahr 2022. Der Dachverband befand sich mitten in der Transformation hin zu New Work, Agilität und einer lernenden Organisation. Meine Rolle als Prozessgestalterin wurde in diesem Zusammenhang neu geschaffen. Seither fülle ich sie mit viel Leidenschaft mit Leben und habe gemeinsam mit Stefan Tacha den DWS-Prozess-Hub etabliert.
Weniger erfreulich zeigte sich seit meinem ersten Arbeitstag die gesellschaftliche Entwicklung. Zusätzlich zur andauernden Pandemie flammten innerhalb kurzer Zeit weitere Krisen auf: Ukraine-Krieg, Energiekrise, Teuerung. Wir reagierten schnell und passten unsere Kommunikationsangebote auf die neuen Herausforderungen unserer Mitgliedsorganisationen an. Seither ist der Dachverband ein wichtiger Partner für die Krisen-Vernetzung zu drängenden Fragen wie auch langfristigen Perspektiven.
Was macht für Sie Wien zu einer sozialen Stadt?
Es berührt mich, wie reichhaltig das soziale Engagement in unserer Stadt ist – von großen politischen Strategien im Sinne der Solidarität, über das beeindruckende Engagement der Sozialeinrichtungen bis hin zu den vielen bunten zivilgesellschaftlichen Initiativen. Besonders freut mich, dass viele der Angebote weit über soziale Versorgung hinausgehen und anerkennen, dass auch Menschen in sehr schwierigen Lebenssituationen das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben haben.