Stefan Tacha

Stefan Tacha

derzeit in Elternkarenz

Welche Themenschwerpunkte bearbeiten Sie im Dachverband? 

Gemeinsam mit unseren Fachexpert_innen gestalten Sonja Hofmair und ich im DWS Prozesshub die mehrjährigen Prozesse des Dachverbands. Das bedeutet, wir versuchen Synergien zwischen den Bereichen zu stärken. Wir bringen unsere Expertise ein, wie beispielsweise agile Methoden oder ein New Work Mindset die Verbandsarbeit sinnvoll ergänzen und neue Lösungsansätze anstoßen können. Und wir achten darauf, dass wir nicht nur unsere Ziele erfolgreich erreichen, sondern wir uns darüber hinaus, durch die Erfahrungen am Weg dorthin, kontinuierlich als Organisation weiterentwickeln. 

 

Als Fachexperte für Arbeitsmarkt und Personalmanagement arbeite ich kurz gesagt daran, möglichst viele für die vielfältigen Berufe in der Sozialwirtschaft zu begeistern. Denn nur wenn die Organisationen genügend Mitarbeiter_innen finden, haben alle die notwendige Zeit um gut auf ihre Klient_innen und sich selbst schauen zu können.  

Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten wir mit vielen starken Partner_innen zusammen. Mit dem AMS Wien und dem waff sind wir aktiv auf der Suche nach potenziellen Interessent_innen. Sie werden beraten, für die angestrebten Ausbildungen vorqualifiziert und bekommen während dessen eine umfangreiche finanzielle Absicherung. Mit der Stadt Wien, dem Fonds Soziales Wien, dem Gesundheitsverbund und den Ausbildungseinrichtungen stocken wir aktuell die Ausbildungsplätze massiv auf. Gleichzeitig arbeiten wir mit unseren Mitgliedsorganisationen und externen Expertert_innen daran, die Arbeitsbedingungen im Job zu verbessern: weniger administrativer Aufwand, flexiblere und vor allem zuverlässigere Diensteinteilungen, bessere Kooperationsmöglichkeiten mit den Kolleg_innen, moderne Unterstützungswerkzeuge, durchlässigere Karrierepfade und vieles mehr;  

 

Was ist die wichtigste Herausforderung für die Zukunft des Dachverbands? 

Die Welt ist im Umbruch und mit ihr die Klient_innen und Mitarbeiter_innen unserer Mitgliedsorganisationen. Der Dachverband und seine Mitgliedsorganisationen können auf eine fachliche Expertise und ein hohes Vertrauen in die Zusammenarbeit zurückgreifen. Beide Qualitäten versetzen uns in die Lage kommenden Herausforderungen aber auch Chancen frühzeitig zu erkennen und erfolgreich darauf zu reagieren. Gemeinsam gestalten wir das soziale Netz der Zukunft.   

  

Was hat sich seit Ihrem ersten Arbeitstag im Dachverband bis heute verändert? 

Kurz nach meinem Einstieg im Dachverband ist die Wiener Sozialwirtschaft in den Krisenmodus gewechselt. COVID, Krieg, Armutswelle und es ist noch kein Ende in Sicht. Der Dachverband hat in dieser Zeit seine Rolle als starker und verlässlicher Partner unter Beweis gestellt. Diese Erlebnisse haben dazu geführt, dass wir uns als Organisation stark modernisieren, technisch aber vor allem auch methodisch und kulturell. Das war und ist nicht immer einfach aber unglaublich spannend und lehrreich. Ich bin überzeugt davon, dass unsere Mitgliedsorganisationen vor ähnlichen Herausforderungen stehen, und ich freue mich, dass wir unsere Erfahrungen mit ihnen teilen und gemeinsam mit ihnen Lösungen gestalten können.   

  

Was macht für Sie Wien zu einer sozialen Stadt?  

Dass sich in Wien das Verständnis von sozialer Absicherung nie nur auf das berüchtigte warm, satt und sauber beschränkt hat. Menschenwürdiges Leben bedeutet viel mehr und alle Beteiligten arbeiten gemeinsam daran, diesem Ideal auch unter schwierigen Bedingungen immer möglichst nahe zu kommen. Die aktuellen Projekte, in denen Betroffene als emanzipierte Partner_innen aktiv in die Prozesse eingebunden werden, halte ich für einen wunderbaren und wichtigen nächsten Schritt.