DWS als zukunftsfähige Organisation

Die Sozialwirtschaft steht vor immer komplexeren, dynamischeren Herausforderungen. Um dafür als Organisation gut aufgestellt zu sein, begab sich der Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen (DWS) auf den Weg zu einer zukunftsfähigen Organisation. Dieser Transformationsprozess war nicht einfach – und noch sind wir mittendrin und lernen täglich dazu.

Entwicklungsreise des DWS

Sandra Frauenberger hat die organisationale Entwicklungsreise des Dachverbands seit Beginn ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin in einem Artikel niedergeschrieben, den wir unseren Mitgliedsorganisationen gerne als Inspirationsquelle zur Verfügung stellen. Wir freuen uns über Austausch und Vernetzung mit allen Organisationen, die sich auch auf diesen Weg gemacht haben! Bei Interesse einfach eine Nachricht an das Team für Prozessgestaltung, Sonja Hofmair & Stefan Tacha.

DWS als zukunftsfähige Organisation

Als Dachverband der Wiener Sozialeinrichtungen sind wir die Kommunikationsplattform zu aktuellen und grundlegenden Herausforderungen in der Sozialwirtschaft. Verstärkt durch die multiplen Krisen – Kriege, Teuerung,  Pandemie usw. – ist es wesentlich, als Organisation dieser hohen Komplexität, Mehrdeutigkeit, Dynamik und Unvorhersehbarkeit gerecht zu werden.

Um rasch auf neue Entwicklungen reagieren zu können, gestalten wir unsere Zusammenarbeit agil, also beweglich, wendig und effektiv. Wir arbeiten in mehrjährigen Prozessen mit klarer Horizontlinie. Um stets am Puls der aktuellen Entwicklungen zu sein, reflektieren wir diese einmal pro Quartal in unserer Prozess-Retrospektive. Dafür nutzen wir das gesamte DWS-Team als interdisziplinären Resonanzraum und holen auch Rückmeldungen von unseren Mitgliedsorganisationen ein. Ausgehend von den Erkenntnissen der Prozess-Retrospektive planen wir die Schritte für das nächste Quartal.

Alle DWS-Mitarbeiter_innen haben in ihrer Rolle einen großen Entscheidungs- und Gestaltungsspielraum. Unsere Entscheidungen orientieren wir an der Frage: Wie erzielen wir in dieser Situation den größtmöglichen Nutzen für unsere Mitgliedsorganisationen?

Wir orientieren unser Handeln am Nutzen für die Sozialwirtschaft: Information, Austausch & Vernetzung, Entwicklung gemeinsamer Standards und innovativer Lösungsansätze, Agendasetting & Themenlobbying, Impulse & Weiterbildung

Zusätzlich haben wir drei Arbeitsprinzipien definiert. Diese beschreiben, wie wir Nutzen schaffen:

  • Praktikable Innovation: Wir achten darauf, dass die Outputs für unsere unterschiedlichen Mitgliedsorganisationen im Alltag praktikabel, nützlich und umsetzbar sind.
  • Diversität & Partizipation: Wir beziehen die vielfältigen Sichtweisen und Bedarfe unterschiedlicher Gruppen mit ein und achten darauf, wann, wo und wie betroffene Menschen/Peers gut an unseren Prozessen partizipieren können.
  • Lernende Organisation: Wir entwickeln unsere Arbeit durch bewusste Reflexion inhaltlich und methodisch kontinuierlich weiter (mehr dazu unten).

Die agile Zusammenarbeit spiegelt sich auch in unserem Organigramm wider: An der Spitze unseres Vereins stehen Vorstand und Generalversammlung. Darunter sind alle Rollen kreisförmig angeordnet: Wir arbeiten von innen nach außen, hin zu unseren Mitgliedsorganisationen. Die inneren Rollen unterstützen die äußeren dabei, in den Prozessen und Projekten den größtmöglichen Impact für die Organisationen der Sozialwirtschaft zu erzielen.

Das Organigramm des DWS. Oben als Spitze dargestellt: Generalversammung und Vorstand. Darunter 2 Kreise. Innerer Kreis: Geschäftsführung, Assistenz, Prozessgestaltung, Betriebswirtschaft. Äußerer Kreis: Innovation, Digitalisierung, Arbeitsmarkt & Personal, Krisenmanagement, Sucht & Drogen, Flüchtlingshilfe, Wohnungslosenhilfe, Inklusion & Menschen mit Behinderungen, Pflege & Betreuung. Ganz außen: die Mitgliedsorganisatoinen. Dazwischen: Prozesse in Pfeilen dargestellt.

Die hohe Komplexität, Mehrdeutigkeit, Dynamik und Unvorhersehbarkeit der gesellschaftlichen Herausforderungen erfordert, dass wir als Sozialwirtschaft kontinuierlich unsere Arbeit reflektieren, aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten und dazulernen. Um dies in der Organisationsstruktur und -kultur des DWS bewusst zu verankern, haben wir ein Praxismodell der Lernenden Organisation entwickelt. Dieses basiert auf drei Säulen:

DWS als Lernende Organisation - 3 Säulen: 1) Wir nutzen die kollektive Intelligenz 2) Reflexionsschleifen & Team-Lernen 3) Wir erkennen Transformationspotenziale

Säule 1 – Wir nutzen die kollektive Intelligenz: Wir geben einander im Arbeitsalltag proaktiv Rückmeldungen, beziehen vielfältige Sichtweisen mit ein und teilen hilfreiche Infos und Learnings im Team und in unserem Netzwerk. Bei Entscheidungen wählen wir eine Entscheidungsform, die die kollektive Intelligenz sinnvoll miteinbezieht, ohne die Zeitressourcen überzustrapazieren, z.B. den konsultativen Einzelentscheid oder die soziokratische Konsent-Entscheidung.

Säule 2 – Reflexionsschleifen & Team-Lernen: In unseren regelmäßigen Retrospektiven lernen wir als Team gemeinsam. In der Prozess-Retrospektive reflektieren wir unsere inhaltliche Arbeit aus vielfältigen Blickwinkeln, in der Team-Retrospektive geben wir einander in strukturierter Form Rückmeldungen zur Zusammenarbeit, um diese gemeinsam zu verbessern.

Säule 3 – Wir erkennen Transformationspotenziale: Einmal pro Jahr und bei besonderen Ereignissen, wie z.B. gesellschaftlichen Krisen, nehmen wir uns bewusst Raum, um die Rahmenbedingungen unserer Arbeit zu hinterfragen und grundlegende Veränderungen anzustoßen.

Das im DWS entwickelte Praxismodell der Lernenden Organisation stellen wir unseren Mitgliedern gerne als Inspirationsquelle zur Verfügung. Bei Interesse einfach eine Nachricht an das Team für Prozessgestaltung, Sonja Hofmair & Stefan Tacha.

Wir haben uns im DWS den Prinzipien des neuen Arbeitens verschrieben: Wir leben erhöhte Selbstorganisation und geteilte Verantwortung. Alle Mitarbeiter_innen des DWS-Teams können einen Großteil ihrer Arbeitszeit zeitlich und örtlich flexibel gestalten. Um sicherzustellen, dass unsere Arbeit gut abgestimmt ist und sinnvoll ineinandergreift, haben wir wöchentlich einen fixen Präsenztag im Büro inklusive Team-Jour Fixe, mehrere Team-Austauschformate mit bestimmtem Fokus (z.B. die oben beschriebenen Retrospektiven) und eine ausgereifte technische Infrastruktur für kollaborative Remote-Zusammenarbeit. Insbesondere durch unsere regelmäßigen Team-Retrospektiven, in denen wir einander strukturiert Rückmeldungen zur Zusammenarbeit geben, können wir rasch nachjustieren, falls die hybride Zusammenarbeit einmal nicht ideal funktionieren sollte – ganz im Sinne der Lernenden Organisation.

Der DWS-Prozesshub besteht aus dem Team für Prozessgestaltung, Stefan Tacha und Sonja Hofmair. Die beiden Expert_innen für Facilitation & Organisationsentwicklung unterstützen die inhaltlichen Expert_innen in allen methodischen Fragen, haben einen Blick auf die Strukturen der agilen Zusammenarbeit und der lernenden Organisation und gestalten Innovations- und Co-Creation-Workshops. Darüber hinaus ist der Prozesshub ein kreativer Ort für Reflexion und Ideenentwicklung im DWS-Büro, der dem gesamten Team zur Verfügung steht.

Sonja Hofmair und Stefan Tacha sitzen auf einer Couch
Sonja Hofmair & Stefan Tacha freuen sich über Austausch rund um Organisationsentwicklung, Facilitation und soziale Innovation.

Die Entwicklungsreise des DWS ist auf einer Wand visualisiert
Die Wände des Prozesshubs sind mit Magnet- und Whiteboardfarbe ausgestattet, Kreativität liegt in der Luft.

Stefan Tacha und Sonja Hofmair vor einer Wand voller Visualisierungen im Prozesshub
Hier werden neue Entwicklungen diskutiert, Zusammenhänge beleuchtet, Ideen gesponnen, wieder verworfen und neu gedacht.

Auf einer Wand des Prozesshubs sieht man eine Beamer-Projektion mit einer App wie auch handgeschriebene Whiteboard-Skizzen
Analog trifft digital – der Prozesshub verbindet das beste aus beiden Welten.

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