Nachlese: Fachtagung zum Internationalen Care Day

Im Schnitt ziehen junge Menschen in Österreich mit 25 Jahren von zu Hause aus – und auch dann werden junge Erwachsene meist noch weiter unterstützt. Anders ist es jedoch ausgerechnet bei den Jugendlichen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren Familien aufwachsen konnten und in Wohngemeinschaften oder Pflegefamilien aufwachsen. In Österreich endet die gesetzliche Kinder- und Jugendhilfe mit dem 18. Geburtstag. Sogenannte „Care Leaver“ werden, solange sie noch nicht volljährig sind, von der Jugendhilfe betreut, ab dem 18. Geburtstag aus ihrem gewohnten Umfeld entlassen. Die sozialpädagogische Betreuung kann unter gewissen Voraussetzungen bis zum 21. Lebensjahr verlängert werden. Dies erfolgt in Wien in 1% Betreuungen.

Im Rahmen einer Fachtagung zum internationalen Care Day haben am 16.02.2023 Hilfsorganisationen und Selbstvertreter_innen den Fokus auf die prekäre Lage junger Erwachsener, die aus der Kinder- und Jugendhilfe entlassen werden, gelegt.

Der Begriff Care Leaver ist irreführend: die Jugendlichen verlassen nicht die Betreuung, sondern die Betreuung verlässt sie, d.h. die Jugendlichen müssen z.B. aus den Wohngemeinschaften ausziehen, womit sie ihre Versorgung und somit oft auch ihr einziges Sicherheitsnetz verlieren.

Für diese Phase des Übergangs aus der Kinder- und Jugendhilfe werden bessere Unterstützungsangebote benötigt, gefordert wird u.a. eine Gesamtstrategie mit österreichweit einheitlichen Regelungen und einen Rechtsanspruch auf Betreuung bis zum 24. Lebensjahr, um die ungleichen Startbedingungen für „Care Leaver“ auszugleichen.

Link zur Tagungsdokumentation und den Medienberichten: https://www.umbruchstelle.at/careday2024

Weitere Vorschläge