Stark-Macher: Angebote und Adressen für Ihre psychische Gesundheit in leichter Sprache
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„Die adäquate Versorgung von Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung in Bezug auf die Prävention von psychischen Problemen ist ein ebenso aktuelles wie komplexes Thema. Unbehandelte psychosoziale Probleme stehen häufig in engem Zusammenhang mit individuellen und gesellschaftlich relevanten Folgeerscheinungen und entstehenden hohen Folgekosten in verschiedensten Politikfeldern (Gesundheitsbereich, Bildungsbereich, Arbeitsmarkt, Sozialbereich, Sicherheitsbereich). Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung bilden in Österreich eine nennenswerte Bevölkerungsgruppe, auf deren psychosoziale Gesundheit sowohl für jede einzelne betroffene Person als auch im Interesse der Gesamtgesellschaft ein Augenmerk gelegt werden sollte.“
„Verstärkt durch die COVID-19-Pandemie wurde im Herbst 2020 die Notwendigkeit von adäquater und niederschwelliger muttersprachlicher Unterstützung für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung als wichtiges und dringliches Thema festgehalten. Es gibt generell zu wenige Angebote und Möglichkeiten für unterschiedliche Formen von Behandlungen und Unterstützungen. Vorhandene Angebote sind zum Teil zu wenig bekannt. Angebote in der stationären und ambulanten Psychiatrie, im Konsiliardienst und in der Psychotherapie fehlen. Eine niederschwellige Struktur könnte bei vielen Problemen unterstützen und Belastungen für einen Teil der Zielgruppe abschwächen bzw. lösen. Für stärker belastete Menschen könnte durch Zuweisungen und Vernetzung frühzeitig eine gezieltere Hilfeleistung aufgebaut werden. Für alle Angebote gilt, dass es eine deutliche Ausweitung und eine idealere Niederschwelligkeit des Zugangs braucht. Generell sollte die Versorgung von geflüchteten Menschen in der Diskussion und Gestaltung von Versorgungssystemen eine gleichwertige Stellung gegenüber anderen Personengruppen erhalten.
Aus diesem Anlass wurde für das Jahr 2021 eine Arbeitsgruppe initiiert, die sich mit der Erstellung eines niederschwelligen psychosozialen Angebotes befassen sollte. Impulsgebend für die Arbeitsgruppe (AG Niederschwelliges Angebot) war unter anderem ein Referat zur niederschwelligen Kurzzeitintervention „Value Based Counselling“ aus Deutschland. Die Arbeitsgruppe sollte in einem ersten Schritt Möglichkeiten für ein niederschwelliges psychosoziales Angebot in Österreich ausloten und in Richtung Konzeption führen.
Das Konzept wurde von den als Autor_innen genannten Expertinnen und Experten erstellt. In weiterer Folge wurde zur Qualitätssicherung Feedback der direkten Zielgruppe mittels Fokusgruppe und Kurzinterviews eingeholt, sowie von der Expert_innengruppe zur psychosozialen Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund.“